Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus startet durch
Von Martin Rosenberg und Axel Bach
Grandiose Erfolge in einem atemberaubenden Tempo: Genau siebzehn Monate nach Gründung ziehen die Präsidenten der Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus Bilanz: "Ohne die Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus wäre der BLSJ heute nicht, wo er heute ist", äußert sich Präsident Martin Rosenberg. Präsident Axel Bach fügt hinzu: "Die Bündelung von Ressourcen und das Ausnutzen von Synergieeffekten sind ein Paradebeispiel für effiziente Organisation und innovative Prozesse in berufsständischen Vereinigungen."
Und Recht haben sie. Mit geballter Schlagkraft können sie nach fast eineinhalb Jahren bereits außerordentliche Leistungen vorweisen. Wegweisende Projekte wurden ins Leben gerufen, so zum Beispiel die Gründung der ersten Fachgruppe im BLSJ überhaupt.
Als wichtigste Aufgabe nach der Bundesversammlung in München erwies sich die Überarbeitung des Namens der Fachgruppe. Es hatte sich herausgestellt, dass es dem provisorischen Namen "Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus im Bund lesbischer und schwuler JournalistInnen" sowohl an Präzision als auch an Praktikabilität mangelt, weshalb vereinbart wurde, diesen in einem diskursiven Prozess neu zu gestalten. Unverzüglich wurde eine Projektgruppe "Nomenklatur" gebildet, die zunächst einen Zeitrahmen für diesen Prozess festlegte. Schon jetzt darf gesagt werden, dass der zeitliche Horizont für die Meinungsbildung auf den Spätsommer dieses Jahres gelegt wurde, um im Anschluss daran noch ausreichend Zeit für die konkreten Umbenennungsarbeiten bis zur nächsten Bundesversammlung in Köln zu lassen. Bereits jetzt liegen konkrete und in absehbarer Zeit realisierbare Erfolge vor: Die Vorschläge erstrecken sich über ein breites Spektrum, das von "Fachgruppe Wissenschaft" bis "Fachgruppe WissenschaftsjournalistInnen" reicht.
Parallel zu den Arbeiten der "Nomenklatur"-Projektgruppe startete eine Strukturkommission ("Komitee für Strukturfragen") mit der Weiterentwicklung und Optimierung der fachgruppeninternen Vernetzung. Es folgten unter anderem eine "Redaktionsgruppe Regenbogenpresse" (heute: "Redaktionsgruppe ehemalige Regenbogenpresse") und die Medienpreis-Kommission. Weil die Zahl der Gremien durch notwendige Aufgaben mit der Zeit so sehr angestiegen war, dass die Koordination nicht mehr vom Präsidium allein übernommen werden konnte, beschlossen die Präsidenten, einen Koordinierungs-Ausschuss zu gründen.
Spontan bildete sich auch eine "Arbeitsgemeinschaft Kommunikation", um Kriterien für den internen Kommunikationsfluss zu erarbeiten. Da es diese AG leider versäumte, ihre eigene Kommunikation mit den anderen Gremien - einschließlich des Präsidiums - zu definieren, wurden ihre Arbeitsergebnisse bislang nicht bekannt. Es wird vermutet, dass sich durch Kompetenzüberschneidungen mit dem "Komitee für Strukturfragen" Kurzschlusseffekte eingestellt haben. Das Präsidium handelte wieder einmal schnell und effektiv: Es setzte eine Task-Force ein, die diesen verschollenen Ergebnissen nachforschen soll.
Ohne der "AG Kommunikation" vorgreifen zu wollen, beschlossen die Präsidenten - um die Fachgruppe weiterhin arbeitsfähig zu halten - die Einrichtung einer fachgruppeneigenen Mailingliste. Das Kollektiv, das mit dieser Aufgabe betraut wurde, nahm unverzüglich die Arbeit auf und steckt bereits in der Definitionsphase. Zurzeit sieht alles danach aus, als würde eher die Form einer Arbeitsgruppe als die eines Kollektivs gewählt, um schneller zu konkreten Ergebnissen zu gelangen.
Die Bildung einer ständigen Konferenz von Delegierten aller Arbeits-, Aktions- und Projektgruppen war ein weiterer wegweisender Schritt, den die Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus unternahm, um sich den Anforderungen komplexer werdender Arbeitsstrukturen in einer vernetzten Welt zu stellen.
Auch in Zukunft ist noch eine gewaltige Menge an Arbeit zu bewältigen. Für Vorhaben größerer Dimensionen wird jedoch zweifellos ein "Planungsstab Zukunftsprojekte" vonnöten sein, der die weiteren Perspektiven erarbeiten soll. Da dieser Planungsstab allerdings selbst noch ein Zukunftsprojekt ist, müsste er sich eigentlich selbst planen. Das Präsidium denkt zurzeit höchstpersönlich über diesen Widerspruch nach.
Hinweis: Wer sich für die Aufnahme in die Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus interessiert, kann sich über die fachgruppeneigene Mailingliste an uns wenden. Über die Aufnahme entscheidet das Präsidium nach ausführlicher Beratung einstimmig.
Nach Redaktionsschluss erreichten die ehemalige Regenbogenpresse noch Hinweise auf einige wichtige Reformen in der Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus.
- Neu gegründet wurden das Sekretariat des Präsidiums und die Schlichtungskammer - beide natürlich dem Präsidium untergeordnet. Die Schlichtungskammer soll möglicherweise entstehende Konflikte innerhalb der Gruppe beobachten und dem Präsidium Lösungsvorschläge unterbreiten. Um ihre Arbeit bald aufnehmen zu können, hat sie vorgeschlagen, demnächst Flügelkämpfe zu führen. Das Präsidium hat der Schlichtungskammer Vorschläge für verschiedene Konfliktthemen vorgelegt, dabei aber darauf hingewiesen, dass es Aufgabe der Schlichtungskammer ist, Konflikte zu lösen, nicht zu initiieren. Ein Konflikt zwischen Präsidium und Schlichtungskammer zeichnet sich ab. Das Präsidium denkt zurzeit höchstpersönlich über diesen Widerspruch nach.
- Die Arbeitsgruppe Mailingliste wurde zusammen mit dem neuen Designzentrum Webauftritt zu einem teilautonomen Internetforum zusammengefasst.
- Der Konflikt mit der Arbeitsgemeinschaft Kommunikation wurde wegen der neuen Struktur und auf Betreiben der Schlichtungskammer zunächst als beendet erklärt, vor allem auch, weil sich die AG Kommunikation immer noch nicht meldet. Er kann aber mit Zustimmung der Schlichtungskammer jederzeit wieder eröffnet werden.
- Das Komitee für Strukturfragen war bisher außer über die "Ständige Konferenz der Vertreter aller Gremien" nicht ordnungsgemäß dem Präsidium unterstellt. Dieses Defizit wurde ebenfalls behoben.
- Die Redaktionsgruppe Regenbogenpresse wurde wegen der Neugestaltung der Regenbogenpresse vorläufig umbenannt in "Redaktionsgruppe ehem. Regenbogenpresse", was vor allem der schnellen und unbürokratischen Reaktion der Projektgruppe "Nomenklatur" zu verdanken ist. Die Projektgruppe "Nomenklatur" hat damit bewiesen, dass sie wertvolle Arbeit zu leisten im Stande ist. Sie denkt zurzeit darüber nach, die Anführungszeichen in ihrem eigenen Namen zu reformieren.
Fotos (2): Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus
Die Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus ist nicht für die Inhalte fremder Seiten verantwortlich, die über einen Link erreicht werden.
© 2002: Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus im BLSJ e.V.
/ AB